Blutrote Kuesse by Jeaniene Frost

Blutrote Kuesse by Jeaniene Frost

Autor:Jeaniene Frost [Frost, Jeaniene]
Format: epub
Tags: Roman
ISBN: 344226605X
Herausgeber: TUX
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Kapitel 14

Wir warteten noch ab, bis wir sicher sein konnten, dass Charlie nicht entkommen war. Bones kippte das restliche Benzin in die übrigen Wohnungen, und auch sie gingen in Flammen auf. Die junge Frau hatte noch kein Wort gesagt. Ihre Augen waren noch immer ganz leer, als ich sie aus dem Haus trug.

Bones verabreichte ihr ein paar Tropfen Blut. Er meinte, das würde sie so lange über Wasser halten, bis er sie in Sicherheit gebracht hätte. Hier konnten wir aus mehreren Gründen nicht bleiben. Bald würde die Feuerwehr eintreffen. Und natürlich auch die Polizei. Und irgendwelche Schläger von Hennessey, die schnell herausfinden würden, dass eine von Hennesseys Immobilien mitsamt ihren Bewohnern heiß saniert worden war.

Ich war überrascht, als Bones zu Charlies Wagen ging und den Kofferraum öffnete. »Ich bin gleich wieder da«, sagte ich leise zu dem Mädchen, das ich auf die Rückbank gelegt hatte. Es hatte mich anscheinend gar nicht gehört.

Neugierig lief ich zu Bones, der sich inzwischen über den Kofferraum gebeugt hatte. Als er sich wieder aufrichtete, lag ein Mann in seinen Armen.

Ich riss erstaunt die Augen auf. »Wer zum Teufel ist das?«

Jetzt konnte ich den schlaff herabhängenden Kopf des Mannes sehen und musste tief Luft holen. Die Nervensäge aus dem Club!

Ich konnte zwar keinen Herzschlag hören, musste aber trotzdem nachfragen. »Ist er... ?«

»Tot wie Caesar«, vollendete Bones meinen Satz. »Charlie hat ihm draußen das Rückgrat gebrochen. Wäre er mehr bei der Sache gewesen, hätte er meine Gegenwart auch wahrgenommen. Ich hatte mich ganz in der Nähe versteckt.«

»Du hast nicht versucht, ihn aufzuhalten?«

In den Worten schwangen die Schuldgefühle mit, die ich selbst wegen des Mordes an dem Unbekannten hatte. Auch ich hatte nicht versucht, Charlie aufzuhalten.

Vielleicht war mein Tonfall deshalb so scharf.

Bones sah mich ungerührt an. »Nein.«

Ich hätte meinen Kopf gegen die Wand schlagen mögen. Eigentlich hatten wir heute Nacht einen Sieg errungen, aber es war ein Pyrrhussieg. Ein Unschuldiger hatte sein Leben gelassen, eine junge Frau ein unvorstellbares Trauma erlitten. Wir hatten keine Namen von anderen Beteiligten herausgefunden und lediglich die Gewissheit gewonnen, dass es nur schlimmer werden konnte.

»Was hast du mit ihm vor?«

Er legte ihn auf dem Rasen ab. »Ich lasse ihn einfach hier liegen. Ich kann nichts mehr für ihn tun. Durch das Feuer wird er schnell gefunden werden. Er bekommt eine anständige Beerdigung. Das war's.«

Es kam mir so unbarmherzig vor, den Mann einfach hier liegen zu lassen, doch Bones hatte auf praktische, wenn nicht sogar kaltblütige Weise recht. Wir konnten nichts mehr für ihn tun. Legten wir ihn vor einem Krankenhaus ab und hinterließen eine Nachricht, würde seine Familie nicht weniger leiden.

»Gehen wir«, sagte er knapp.

»Aber was ist mit Charlie? Willst du, dass er und Dean auch einfach von der Polizei gefunden werden?«, fragte ich weiter, als ich mich auf die Rückbank setzte, die Hand des Mädchens ergriff und wir davonrasten.

»Die Bullen?« Ein trauriges Lächeln spielte um seine Mundwinkel. Du weißt doch, dass tote Vampire ihrem wahren Alter entsprechend verwesen. Deshalb sehen manche nach ihrem Tod aus wie beschissene Mumien. Die Bullen sollen erst



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